Strick-Lexikon

abheben

Masche abheben:
Eine Masche abheben bedeutet, sie von der linken auf die rechte Nadel zu übertragen, ohne sie abzustricken. Dabei bleibt der Arbeitsfaden entweder vor oder hinter der Arbeit, je nach Angabe in der Strickanleitung.

Anwendung:
Das Abheben von Maschen wird häufig bei bestimmten Stricktechniken eingesetzt, etwa beim kraus rechten Maschenbild mit Hebemaschen, bei verstärkten Fersen von Socken oder beim Mosaikmuster. Durch das Abheben entstehen strukturierte oder festere Partien im Gestrick.

abketten

Beim Abketten wird die linke Nadel in die vorletzte Masche auf der rechten Nadel eingestochen. Diese Masche wird aufgenommen und über die letzte Masche gezogen, wodurch sie gesichert wird und nicht mehr aufribbelt. Bei einer doppelten Abnahme kann eine Masche von der rechten Nadel auf die linke Nadel überführt werden, um sie dort weiterzuverarbeiten.

abketten, als Abschluss einer Strickarbeit

Es gibt verschiedene Arten des Abkettens. Die Abkettreihe darf jedoch nie zu fest gearbeitet werden, da das Strckstück sonst seine Elastizität , wie es beim Halsausschnitt, bei Bündchen usw. erforderlich ist, verliert.

Abnahme

Eine Abnahme reduziert die Maschenanzahl und wird z. B. beim Formen von Ärmeln, Schultern oder Mützen verwendet. Sie kann durch das Zusammenstricken von zwei Maschen erfolgen (z. B. 2 Maschen rechts zusammenstricken oder SSK – slip, slip, knit) und beeinflusst je nach Technik die Neigung der Abnahmelinie (rechts- oder linksbündig).

Bündchen

Ein Bündchen ist ein elastischer Abschluss an Rändern von Strickstücken, z. B. an Ärmeln, Halsausschnitten oder Saumkanten. Es wird meist im Rippenmuster (z. B. 1 rechts, 1 links) gestrickt, wodurch es sich zusammenzieht und gut anliegt. Bündchen sorgen für Formstabilität und einen sauberen Abschluss.

Faden hinter der Arbeit

Hierbei wird der Arbeitsfaden auf der Rückseite des Gestricks geführt – also hinter der gerade bearbeiteten Masche. Diese Technik kommt ebenfalls beim Abheben von Maschen oder bei bestimmten Farbmustern zum Einsatz, bei denen der Faden nicht sichtbar auf der Vorderseite verlaufen soll.

Faden vor der Arbeit

Diese Anweisung bedeutet, dass der Arbeitsfaden beim Abheben einer Masche oder bei bestimmten Mustern vor der Vorderseite des Gestricks (also auf der dem Strickenden zugewandten Seite) entlanggeführt wird. Wird die Masche mit dem Faden vor der Arbeit abgehoben, entsteht ein querliegender Faden auf der Vorderseite. Dies wird z. B. beim Mosaik- oder Hebemaschenmuster genutzt.

Glatt rechts

Ein Strickmuster, bei dem in Hinreihen rechte Maschen und in Rückreihen linke Maschen gearbeitet werden. Dadurch entsteht auf der Vorderseite eine glatte, gleichmäßige Oberfläche mit V-förmiger Struktur und auf der Rückseite ein kraus wirkendes Maschenbild. Glatt rechts wird häufig als Grundmuster für Kleidung verwendet.

Hebemasche

Eine Hebemasche ist eine Masche, die beim Stricken von der linken auf die rechte Nadel genommen wird, ohne sie abzustricken. Je nach Muster wird der Arbeitsfaden dabei entweder vor oder hinter der Arbeit geführt. Hebemaschen erzeugen besondere Strukturen oder Festigkeit im Gestrick und kommen häufig in Techniken wie Mosaikstricken oder bei Fersen von Socken zum Einsatz.

Intarsientechnik

Die Intarsientechnik ist eine Methode des mehrfarbigen Strickens, bei der Farbflächen nebeneinander gestrickt werden, ohne dass die Fäden auf der Rückseite mitgeführt werden. Für jede Farbfläche wird ein separates Garnknäuel oder -faden verwendet. Diese Technik eignet sich besonders für große, klar abgegrenzte Motive, etwa geometrische Formen oder Bilder.

Jacquardmuster (Fair Isle)

Ein Jacquardmuster – auch als Fair Isle bekannt – ist ein mehrfarbiges Strickmuster, bei dem pro Reihe zwei Farben abwechselnd verstrickt werden. Die nicht benötigte Farbe wird auf der Rückseite des Gestricks als Spannfaden mitgeführt. Diese Technik ermöglicht kleinteilige, gleichmäßig wiederkehrende Muster und wird häufig bei Pullovern, Mützen oder Norwegerdesigns eingesetzt.

Kraus rechts

Kraus rechts bezeichnet eine Strickstruktur, bei der ausschließlich rechte Maschen gestrickt werden – sowohl in Hin- als auch in Rückreihen. Dadurch entstehen charakteristische waagerechte Rippen. Das Muster ist elastisch, gleichmäßig und rollt sich an den Rändern nicht ein, weshalb es häufig für Bündchen, Kanten und einfache Projekte verwendet wird.

Linke Masche

Bei der linken Masche wird der Arbeitsfaden vor die Nadel gelegt und der rechte Nadelkopf von rechts nach links in die Masche auf der linken Nadel eingestochen. Die neue Masche entsteht durch das Durchholen des Fadens nach hinten. Linke Maschen ergeben – zusammen mit rechten Maschen – unterschiedliche Strickstrukturen wie z. B. das glatt rechte oder Perlmuster.

Maschenprobe

Eine Maschenprobe dient der Überprüfung der Maschen- und Reihenzahl pro 10 cm in einem bestimmten Muster, meist glatt rechts. Sie ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Strickarbeit später die gewünschten Maße erhält, insbesondere bei Kleidung. Abweichungen werden durch Anpassung der Nadelstärke oder Garnwahl korrigiert.

Mosaikmuster

Ein Mosaikmuster ist eine Technik im mehrfarbigen Stricken, bei der pro Reihe jeweils nur mit einer Farbe gearbeitet wird. Farbwechsel entstehen durch das Abheben von Maschen der nicht verwendeten Farbe. Der nicht aktive Faden wird dabei vor oder hinter der Arbeit entlanggeführt. Mosaikmuster erzeugen wirkungsvolle, geometrische Designs bei vergleichsweise einfacher Ausführung.

Nadelnummer (Nadelstärke)

Die Nadelnummer gibt den Durchmesser einer Stricknadel in Millimetern an (z. B. 3,5 mm = Nadelstärke 3,5). Sie beeinflusst die Maschengröße, das Gestrickbild und die Elastizität. Die empfohlene Nadelstärke richtet sich nach Garnstärke und gewünschtem Strickergebnis und ist auf der Banderole des Garns angegeben.

Perlmuster

Das Perlmuster entsteht durch das abwechselnde Stricken von rechten und linken Maschen. Beim einfachen Perlmuster wechseln sich rechte und linke Maschen in jeder Reihe ab. Beim doppelten Perlmuster werden die Maschenversätze alle zwei Reihen verändert. Es ergibt eine körnige, gleichmäßige Struktur mit guter Elastizität.

Raglan

Raglan ist eine Form des Ärmels, bei der dieser direkt von der Schulter in einem schrägen Verlauf zum Halsausschnitt verläuft. Die Raglanschrägen werden durch regelmäßige Zunahmen oder Abnahmen gebildet. Raglanpullover werden häufig nahtlos von oben (Top-down) gestrickt und bieten eine gleichmäßige Passform.

Rechte Masche

Die rechte Masche ist die Grundform des Strickens. Dabei wird der rechte Nadelkopf von links nach rechts in die Masche auf der linken Nadel eingestochen, der Arbeitsfaden hinter der Arbeit umgeschlungen und durch die Masche gezogen. Rechte Maschen ergeben auf der Vorderseite des Gestricks eine glatte, V-förmige Struktur.

Rundpasse

Eine Rundpasse ist eine kreisförmig gestrickte Schulterpartie bei Pullovern oder Kleidern, die von oben nach unten (Top-down) oder umgekehrt gearbeitet wird. Zunahmen oder Abnahmen erfolgen gleichmäßig über die Runde, wodurch ein nahtloser Übergang vom Hals zur Schulterpartie entsteht. Rundpassen bieten viel Spielraum für dekorative Muster.

Umschlag

Ein Umschlag ist eine Technik zur Zunahme oder zum Erzeugen von Löchern im Strickmuster (z. B. bei Lochmustern). Dabei wird der Arbeitsfaden einmal über die rechte Nadel gelegt, sodass eine zusätzliche Masche entsteht. In der nächsten Reihe wird der Umschlag wie eine normale Masche abgestrickt.

Verstärkte Ferse

Eine verstärkte Ferse ist eine spezielle Stricktechnik bei Socken, bei der die Fersenpartie durch das Abheben von Maschen in Kombination mit rechten Maschen verstärkt wird. Dadurch entsteht ein dichteres, robusteres Gestrick, das dem erhöhten Verschleiß in diesem Bereich besser standhält. Typische Muster sind z. B. 1 Masche rechts, 1 Masche abheben im Wechsel.

Zunahme

Eine Zunahme bezeichnet das Erhöhen der Maschenanzahl innerhalb einer Strickarbeit. Sie kann durch verschiedene Techniken erfolgen, etwa durch den Umschlag, das Herausstricken einer Masche aus dem Querfaden (M1), oder durch das doppelte Einstechen in eine Masche (z. B. rechts und rechts verschränkt). Zunahmen formen das Strickstück und kommen etwa bei Ärmeln, Raglanlinien oder Rundpassen zum Einsatz.

Zweifarbiges Stricken

Beim zweifarbigen Stricken wird mit zwei verschiedenen Garnfarben gearbeitet, entweder gleichzeitig oder im Wechsel. Es gibt verschiedene Techniken, etwa Jacquardstricken (Fair Isle), Mosaikmuster oder Intarsientechnik. Zweifarbiges Stricken ermöglicht dekorative Muster und grafische Effekte.